Ich wollte meinen Jähzorn nicht an meine Kinder weitergeben!
Ich habe meinen Vater als jähzornig erlebt, ich war als Kind, Jugendlicher und auch noch als Erwachsener immer wieder mal jähzornig. Als klar war, dass ich das Glück habe selbst Vater zu werden, wollte ich diesen "Familien-Jähzorn" nicht an meine Söhne weitergeben. So bin ich beim Familienstellen bei Heinrich Breuer (ein absoluter Meister seines Fachs und direkter Schüler von Bert Hellinger) gelandet.
Meine erste Familienaufstellung damals mit echten Stellvertretern hat es mir ermöglicht, meinen Vater, meine Mutter und unsere ganze Familie anders zu verstehen und dadurch auch anders zu fühlen. Letztendlich konnte ich ganz viel befrieden, integrieren und nun anders auf mich und meine Familie schauen. Meine Gefühlswelt hat sich verändert und so ist es mir möglich den Jähzorn in der Vergangenheit, in der Kriegsgefangenschaft meines Vaters zu lassen, wo er hingehört und bin frei, mit meinen Söhnen anders umzugehen.
Für mich ist Familienstellen, in ihrer psychodynamischen Ausrichtung, wie ich sie bei Heinrich Breuer erlernen durfte, eine Herzensangelegenheit.
Es ist eine so wunderbare befriedende Arbeit mit den Aufstellenden, den Stellvertretern und den emotionalen Begegnungen, dass ich selbst immer wieder emotional angefasst bin, wenn ich solch tiefe Prozesse begleiten darf und die dabei entstehende Verbundenheit miterleben darf.
Ich nutze die Aufstellungsarbeit in folgenden Bereichen:
- Einzelberatung
- Paarberatung
- Familienberatung
- Organisationen/Unternehmen
- Sozialen Arbeitsfeldern
- Supervisionsaufstellungen
Familienstellen/Systemstellen nach Bert Hellinger
In unserer Gegenwart, die geprägt ist von Individualismus und Freiheitsglaube, in der viele Menschen so tun, als seien sie losgelöst von den Mythen und Schicksalen des familiären Ursprungs, aus dem sie stammen, zeigt HELLINGER, dass auch die Familie und deren oft lang vergangene, schicksalhaften Ereignisse, bis in unser heutiges Leben wirken können.
Familienaufstellungen nach Bert Hellinger machen Zusammenhänge und Wirkkräfte innerhalb ganzer Familiensysteme erfahrbar und sichtbar. Dies sowohl auf emotionaler, als auch kognitiver Ebene.
Hellingers Fähigkeit, die in den Phänomenen wirksamen Hintergrundkräfte zu entdecken, machte es ihm möglich, die Aufstellungsarbeit auf ein Fundament zu stellen. Er formulierte Ordnungen, die ein System in Gleichgewicht halten oder deren Verletzung ein Ungleichgewicht herbeiführen, das die Beteiligten zum Ausgleich drängt. Eine seiner wichtigen Entdeckungen war, dass der Ausgleich im Regelfall generationsübergreifend erfolgt. Die Kraft, die den einzelnen dazu drängt, ist das von ihm entdeckte "Gewissen" des Systems.
Das Fundament, der Aufstellungsarbeit, entwickelt von Bert Hellinger und von vielen seiner SchülerInnen weiterentwickelt, ist gesellschaftlich schon seit vielen Jahren so ausgereift und anerkannt, dass die Deutsche Gesellschaft für Systemstellen, eine zertifizierte Ausbildung anbietet.
Neuere Entwicklungen beziehen sich auf Übertragungen eines Teiles der Gesetze des Familienstellens auf andere Formen von Systemen und Organisationen. In den Arbeiten zur "Bewegung der Seele" und den "Bewegungen des Geistes" werden Lösungen für Konflikte zwischen größeren sozialen Verbänden deutlich, die neugierig machen darauf, in welche Bereiche, die als Familienstellen begonnene Aufstellungsarbeit noch vordringen mag.